Seine Feierstunde am 11.03.2023 stellte der Posaunenchor unter das Motto der Jahreslosung „Du bist ein Gott der mich sieht“, kurz formuliert „Gesehen – geliebt“.
In vier kurzen Impulsandachten wurden Gedanken zur Jahreslosung an der Geschichte Hagars von vier Frauen aus dem Chor formuliert. Passend zu Hagars Lebenssituation hatte Gabi Stoll als Dirigentin die Musikstücke gewählt. Zum Einstieg wurden mit zwei Gospeln „Give me that old time religion“ und „It’s me, it’s me, it’s me o Lord“ das Gottvertrauen von Sklaven musikalisch vermittelt, bevor Gabi Stoll in die Lebenssituation der Sklavin Hagar einführte.
Die Trauer und Niedergeschlagenheit von Hagar wurden in einem Largo von Nicolas Chèdeville und in einer Bearbeitung der Enigmavariation „Nimrod“, in denen Edward Elgar seine eigene Depression und die Hilfe seines guten Freundes Jäger musikalisch durchschritt um voller Zuversicht zu enden.
Der Hochmut der schwangeren Hagar gegenüber der kinderlosen Sarai transportierte musikalisch das „Allegro ma non troppo“ von Nicolas Chèdeville. In den folgenden Gedanken griff Eva Herter den Neid von Sarai auf Hagar auf und die dadurch folgenden Demütigungen, die Hagar zur Flucht in die Wüste trieb. Dort begegnete sie Gott, der ihr einen Weg aufzeigt. Hagar erkennt, dass Gott sie sieht. „Wenn Glaube bei uns einzieht“ war die musikalische Antwort von Posaunenchor und Gemeinde.
Die Geborgenheit und Liebe Gottes wurde mit „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Can you feel the love tonight“ von Elton John und mit einer Fantasie über „Sonne der Gerechtigkeit“ von Michael Schütz musikalisch ausgedrückt. Andrea Herter zeigte auf, wie Hagar durch Gottes Liebe gestärkt zurück in ihre Situation geht. Im Lied zur Jahreslosung „Du siehst mich“ von Hans-Joachim Eißler und Gottfried Heinzmann sang die Gemeinde diese Erkenntnis Hagars mit Begleitung durch den Posaunenchor.
Den Dank und die Freude Hagars wurde durch das beschwingt fröhliche „Alleluja, I heard a voice“ von Johannes Michel und „Cantad al Senor“, ein Loblied für Gott von Werner Petersen arrangiert und „One more dance“ von Michael Schütz deutlich. Die Stimme Gottes, seinen Segen für Hagar und für uns waren zentrales Thema der Gedanken von Jana Speidel. Karl-Martin Haug erzählte dann vom Aufenthalt seiner Familie in Südafrika und vom tragischen Unfalltod des dortigen Posaunenchorleiters, für dessen Familie und Chorarbeit das Opfer des Abends gewidmet war. Nach Gebet und Segen verabschiedeten die Bläser die Gemeinde mit dem gemeinsamen Segenslied „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen“ und Jacob de Haans „Song of liberation“.
Ohne Zugabe wollte die Gemeinde in der Martin-Luther-Kirche die Bläser nicht gehen lassen. Zum Abschied ließen die Bläser deshalb noch das Stück „Rumba del Camino“ hören, in dem Friedrich Veil die Erfahrungen und Erkenntnisse auf dem Jakobsweg musikalisch ausdrückte. Der Posaunenchor hat uns in dieser Feierstunde Gottes Zusage aus der Jahreslosung auf beeindruckende Weise mit auf den Weg gegeben.